Die Aktienmärkte sehen immer teurer aus, was zur Folge hat, dass der Fokus sich auf die Sicherheit verschiebt. Das Absichern mit Optionen ist jedoch zu teuer, das Absichern mit Obligationen kostet wegen der negativen Zinsen nur, und Barmittel erzielen keine Rendite. Also galt unsere erste Aktie dieser Saison dem Gold, und wir bei Obermatt kauften Gold Fields aus Südafrika.
Daraufhin schrieb Obermatt CEO Dr. Hermann J. Stern ein Leser korrekterweise, die Ränge von Gold Fields seien gar nicht so gut, im Gegensatz zu jenen von Centerra aus Kanada. Weshalb Dr. Stern sich also für Gold Fields entschieden hätte?
In der Tat sind die Ränge von Centerra sensationell, wie er beim Nachprüfen feststellen musste, sogar fast zu gut, um wahr zu sein: Ein Value-Rang von 74, Wachstum 100, kombiniert ebenfalls 100 und gute Sicherheit. Allerdings hat die Bilanz einer Goldmine keine sonderlich gute Aussagekraft, denn ihre Anlage sind alle noch im Boden versteckt, und sie wird aufgrund dessen bewertet, was sich voraussichtlich noch ausgraben lässt. Also spielen auch die Value-Ränge eine weniger wichtige Rolle. Bei Biotech-Firmen ist es auch so. Deren Werte liegen zwar nicht im Boden, aber in der Zukunft, namentlich im Verkauf von Produkten, die noch entwickelt werden.
Wie kann Dr. Stern also prüfen, ob Centerra ein guter Kauf ist? Indem er nachschaut, was dort im Boden liegt. 16,3 Millionen Unzen Gold, sagt die Expertise.
Doch weil das Gold noch ausgegraben werden muss und das viel Geld kostet, kann man nicht einfach die geschätzte Goldmenge mit dem aktuellen Goldpreis multiplizieren. Also hat Dr. Stern einen kleinen Trick angewandt und nachgesehen, wieviel Gold dieses Jahr schon gefördert und wieviel Gewinn damit gemacht worden ist: 785’000 Unzen und 250 Millionen Dollar. Also kann man erwarten, dass – wenn noch zwanzig Mal so viel Gold in der Mine liegt – zwanzig Mal 250 Millionen Dollar daraus geholt werden, also 5 Milliarden.
Und nachdem Centerra derzeit einen Börsenwert von 2,5 Milliarden Dollar hat, liegt die Sicherheitsmarge bei 50 Prozent, was die guten Value-Ränge bestätigt – und zu einem Kauf von 880 Centerra-Aktien führt.