21. Juni 2018

Kaufe H&M - nicht Zara, denn Kinder machen Zukunft



Ein Leser seines Aktienblogs schrieb Obermatt CEO Dr. Hermann J. Stern, er solle H&M anschauen, die Aktie hätte ein hohes Value-Rating. Tatsächlich hat die H&M Aktie einen Value-Rang von 71. Gleichzeitig ist der Wachstums-Rang 30. Das ist ein schlechter Rang, denn er bedeutet, dass 70% der Vergleichsunternehmen mehr wachsen als H&M.

Dr. Stern schaut also spontan noch die Situation bei Zara an, einem Kleiderunternehmen, das seiner Ansicht nach ein direkter Konkurrent ist. Zara gehört Inditex und deren Ränge sind eine Überraschung: Value: 28, Wachstum: 62. Also genau umgekehrt wie H&M. Das ist aber keine grosse Überraschung, denn Unternehmen, die schlecht wachsen, kriegt man günstig und solche, die stark wachsen, sind teuer.

Die beiden Aktien spiegeln also gut, was an der Börse abgeht: Die Höhenflieger werden bejubelt, die tieferen Flughöhen verachtet. Eigentlich dumm, denn die Vergangenheit sagt nicht besonders viel über die Zukunft aus.

Die Börse nimmt nämlich mit der Bewertung von Zara und H&M insgeheim an, dass die Dinge so bleiben, wie sie sind. Dahinter setzt Dr. Stern ein grosses Fragezeichen. Er beschliesst also, die Unternehmen zu googeln.

Bei H&M wird er sofort fündig: Ein Analyst verteufelt die Aktie in einem längeren Artikel. Die online Strategie sei schlecht, meint er. Zudem hätte H&M zu stark auf die Läden gesetzt. Eigentlich sind das zwei Seiten der gleichen Medaille. H&M hat den Fokus auf die Läden gesetzt und tritt deshalb online schwächer auf. Als drittes bemängelt der Analyst noch, sie seien langsam mit der Umsetzung. „Der Umsetzung der vom Analysten gewünschten Strategie", denkt er wohl.

Der Analyst sagt also drei Mal das gleiche und entscheidet sich deshalb gegen den Kauf von H&M. Das ist aber sehr kurzsichtig, denn wenn seine Meinung richtig ist, dann wird das auch der H&M Vorstand früher oder später so sehen, und die Strategie anpassen. Es ist kaum anzunehmen, dass Vorstände grosser, börsennotierter Unternehmen während längerer Zeit unvernünftige Strategien verfolgen.

Weitere Internetsuchen haben nur noch ergeben, dass sich die Kunden über die Qualität der Brands uneinig sind. Die einen mögen Zara, die anderen H&M. Dr. Sterns Frau kauft die Kleider für ihre Buben jeweils bei H&M. Kinder wird es auch in Zukunft geben und 50% sind Buben, die eine Menge Kleider brauchen.

Mit anderen Worten ist der Zeitpunkt günstig, jetzt bei H&M einzusteigen. Dr. Stern nimmt den Tipp seines Abonnementen gerne entgegen und macht das gleiche. Er kauft 333 Aktien von H&M und nicht von Zara.



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