15. März 2019

Fünf Tipps für Börsen-Neulinge



Das Sprichwort «Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen» gilt auch für das Anlegen mit Aktien. Hier fünf Tipps für Anfänger.

1. Verstehe, was Aktien sind

Eine Aktie ist ein Anteil an einem Unternehmen, das an der Börse gehandelt wird. Und dessen Auftrag es ist, Gewinn zu machen. Als Anteilseigner erhalten Sie einen Teil davon.

Früher gab es noch echte Papiere, heute läuft alles elektronisch. Sie brauchen dafür ein Wertschriftendepot bei einer Depotbank.

In Aktien zu investieren, ist mit Risiken verbunden, aber – bei langfristigem Engagement! – auch mit der Chance auf wesentlich höhere Renditen als bei einem Sparkonto.

Obermatt hat dazu ein Handbuch verfasst – Sie können es hier herunterladen. Die Grundsätze sind schnell verstanden.

2. Mach einen Plan

Ihre Anlage braucht nicht nur Geld, sondern auch einen Plan: Wieviel kann ich investieren? Planen Sie vorerst nur für drei bis fünf Jahre, in denen Sie vielleicht 200 Franken pro Monat in Aktien investieren.

Später, wenn Sie Erfahrungen gemacht haben, mit der Börse wie auch mit Ihrer Anlegerpsyche, sollten Sie einen grösseren Massstab wählen – zwanzig, dreissig Jahre.

Gehen Sie langsam rein – nicht mit grossen Einmalbeträgen. Und gehen Sie später langsam wieder raus – lösen Sie ein Portfolio nach dem anderen auf. Verkaufen Sie generell nur, wenn Sie das Geld brauchen.

3. Wähle die richtige Perspektive

Aktien schwanken, das ist unvermeidlich – zwischen einzelnen Jahren kann die Differenz bis zu 30 Prozent betragen. Das wirkt dann wie ein schwerer Verlust und erzeugt schlechte Gefühle. Die sind aber – wie so oft im Leben – nur der falschen Haltung geschuldet.

Man muss sein Portfolio immer komplett im Auge haben. Das heisst: von Anfang bis zum Ende in rund 30 Jahren, also nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft. Das heisst auch: alle bisherigen Dividenden plus alle künftigen Einlagen.

In der Folge heisst das: Wer in Aktien investiert, hat am Ende fast zwingend mehr Geld als zu Beginn. Wenn man in dieser Laufzeit zwei nahe beieinander liegende Zeitpunkte vergleicht, sieht es aus, als hätte man Geld verloren, aber genau dieser Vergleich ist so falsch wie unnötig, denn er ist nur eine zeitweise Erscheinung.

Wieviel habe ich schon gespart? Wieviel werde ich noch sparen? Das ist die richtige Überlegung.

4. Fall um und steh wieder auf

Sie werden Geld verdienen und Geld verlieren. Am Anfang geht es darum, damit umgehen zu können. Nehmen Sie es spielerisch. Freuen Sie sich, wenn Sie eine falsche Entscheidung getroffen haben, denn sie wird Ihnen helfen, künftig besser zu entscheiden.

Stehen Sie immer wieder auf, und vergleichen Sie Verluste immer mit den zu erwartenden Gewinnen für den Rest Ihres Anlegerlebens.

Die ersten Jahre werden finanziell nicht wirklich bedeutend sein (es sei denn, Sie gehen zu schnell mit zu hohen Beträgen rein, dann schon). Es geht vor allem ums Lernen.

5. Sei kein Spieler

Auch wenn man das Anlegen spielerisch nehmen sollte, ist es keinesfalls eins Glücksspiel. Dennoch gibt es exakt dies an der Börse: Wechselkursgeschäfte (schöngeredet als FX-Trading), Warenterminhandel (Wetten auf Rohstoffe), Optionen (schöngeredet als Hedging), Stop-Loss-Aufträge (warum soll man Aktien abstossen, wenn sie billiger werden?) und Momentumhandel (schnelles Rein- und Rausgehen aus Anlagepositionen).

Das sind alles Glückspiele, von denen man unbedingt die Finger lassen sollte. Wie in Monaco verdient hier nur die Bank. Auch auf «hot stocks», also angesagten Titel, sollte man verzichten – sie sind üblicherweise massiv überteuert.

Und nun viel Glück!



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