Wussten Sie, dass das Verbrennen von Holz klimaneutral ist?! Das dabei freigesetzte Kohlendioxid ist durch die Bäume selbst bereits ausgeglichen – und zwar als Anteil, den sie zum Wachsen sich aus der Luft gezogen haben. Aus diesem Grund ist es sehr gut möglich, die Nachfrage nach Holz wieder steigen zu sehen. Das macht Holz für jeden Anleger zu einem wirklich interessanten Produkt. Umso erstaunter war Obermatt CEO Dr. Hermann J. Stern, vier Holzunternehmen mit hervorragenden Obermatt-Rängen zu finden (sowohl Value- wie auch kombinierte Ränge).
In unserer Obermatt-Datenbank war Dr. Stern eigentlich auf der Suche nach Rohstoffaktien, da Goldaktien in Rezessionszeiten wie diesen eine Absicherung darstellen. Auch im Börsendiskussionsforum Motley Fool werden West Fraser und Canfort als Anlageoptionen zur Absicherung gegen die Rezession diskutiert. Wie ist es dann also möglich, dass diese Unternehmen derart billig zu kaufen sind? Besonders West Fraser, wo die Firma auch noch über einen so guten Wachstums-Rang verfügt! Denn wir erinnern uns aus den vorherigen Videos: Eigentlich geht ein günstiger Preis mit einem hohen Value-Rang, aber eben auch einer schwierigen Zukunft einher. Warum sollte West Fraser nun eine schwierige Zukunft haben?
Grund hierfür scheinen unter anderem US-Importzölle zu sein. Die Amerikaner wollen Abgaben auf importiertes Holz aus Kanada erheben. Ausserdem gibt es in Kanada immer weniger Holz, das noch verarbeitet werden kann. So war im Oktober 2018 in den Nachrichten zu lesen, dass West Fraser Produktionsreduzierungen in British Columbia ankündigt. Ferner hat das Unternehmen verlauten lassen: "2018 war für West Fraser ein herausforderndes Jahr. Schlechte Wetterbedingungen und Transportschwierigkeiten zu Beginn des Jahres wirkten sich auf die Produktion und den Versand aus, was zu extremen Schwankungen bei den Schnittholzpreisen und Bestellungen führte."
Diese Drucksituation hatte aber auch etwas Gutes: Die Holzunternehmen entschieden, in Übersee zu expandieren: So gab West Fraser im November 2018 eine grosse Übernahme in den USA bekannt (300 Millionen US-Dollar), wobei nun zu den wachsenden Exportmärkten für Schnittholz sowohl Asien, die Karibik, Europa wie auch der Mittlere Osten und Südamerika zählen.
Wie langfristig sind die aktuellen Probleme denn überhaupt? Die Zollabgaben fallen womöglich gar nicht erst an. Kein Amerikaner will die Kanadier zum Feind - es sieht danach aus, als würde die USA mit ihren Forderungen wieder einlenken. Viele der neuen Abgaben wurden durch noch neuere Abkommen bereits beseitigt. Auch die Preise könnten sich wieder erholen; besonders wenn das Verbrennen von Holz durch die besagte Klimaneutralität billiger wird.
Im nächsten Schritt wollte Obermatt CEO Dr. Hermann J. Stern erfahren, wie billig diese Unternehmen tatsächlich sind – hierfür hat er bei Reuters recherchiert: West Fraser besitzt ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 9. Soll heissen, die Gewinne betragen mehr als 10% von dem, was Sie als Anleger für diese Aktie zahlen. Das ist ein sehr guter Wert. Canfor besitzt eine Quote von 14 und ist damit fast doppelt so teuer. Auch zahlt das Unternehmen keine Dividende aus. West Fraser tut es nach wie vor. Dabei liegt die Firma mit den Dividendenrenditen auf einem gesunden Obermatt-Rang von 52. Das entspricht dem Marktdurchschnitt.
Für Dr. Stern ist das ein gutes Indiz. Ihm gefällt Holz als Rohstoff. Es mag langweilig erscheinen und doch ist es nützlich. Erst recht als Absicherung gegen die Rezession. Da er keine entsprechenden Unternehmen in seinem Portfolio hat, entscheidet er sich für den Kauf von West Fraser. Vor allem was Gewinnhöhe und Dividendenrendite betrifft, schneiden sie etwas besser als Canfor ab. Dies ist seine Entscheidung – Obermatt CEO Dr. Hermann J. Stern wünscht Ihnen viel Erfolg mit der Ihren.