Wer fragt schon nicht gerne nach der erzielten Rendite einer Anlagestrategie? Leider ist diese Frage gefährlich, denn gute Renditen können durchaus bedeuten, dass die Strategie gerade das Ende ihres Lebenszyklus erreicht (siehe auch die Einsicht Gute Renditen sind schlecht). Wer das versteht, sollte nur in Anlagestrategien investieren, die gerade eine schlechte Rendite haben. Wer macht das schon?
Bei der Leistungsmessung wird das Risiko einer Aktie meist als Abweichung von der Marktmitte, in der Regel einem Vergleichsindex von Aktien, ausgedrückt. Profis sprechen von risikoadjustierten Renditen oder vom Sharpe Ratio.
Diese Kennzahlen sind für langfristige Anleger aber oft irreführend, denn eine Abweichung vom Markt kann durchaus gewünscht sein. So zum Beispiel dann, wenn Aktien mit erneuerbaren Energien von einem Marktindex abweichen, der von Öl-, Gas- und Kohle dominiert wird. Eigentlich wünschbar, oder? Das ‘Risiko’ wird in diesem Fall für erneuerbare Energien wegen den Marktabweichungen als hoch ausgewiesen, obwohl eigentlich das Gegenteil der Fall ist.
Nicht nur aus diesen Gründen sollten Sie bei Anlageperformance skeptisch sein, sondern auch nur schon deshalb, weil ein paar Jahre Anlagerendite kaum etwas aussagen, wie Obermatt CEO Dr. Hermann J. Stern in diesem Teil seiner oikos Konferenz ‘19 Keynote an der Universität St. Gallen aufzeigt.
Aufgenommen von Obermatt mit freundlicher Genehmigung von oikos St. Gallen, November 2019.