24. März 2022

Aktienresearch in autoritären Regimen eingestellt


Aktienresearch in autoritären Regimen eingestellt

Die Aktienresearch für Unternehmen wurde in folgenden Diktaturen eingestellt: Ägypten, Bahrain, Bangladesch, China, Hongkong, Kolumbien, Kasachstan, Katar, Kuwait, Libanon, Mexiko, Nigeria, Oman, Russland, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate und Vietnam. Wir taten dies aus mehreren Gründen:

  1. Es besteht bei Diktaturen eine signifikante Rechtsunsicherheit, die das Anlegen in diesen Rechtssystemen für aussenstehende Investoren zu risikoreich macht. Die Vernetzung von Politik und Wirtschaft in Diktaturen, was wir in der Schweiz den ‘Filz’ nennen, führt dazu, dass die Eigentumsrechte der Aktionäre in diesen Gesellschaften zu wenig geschützt sind.
  2. Wir wollen es Anlegern einfach und sicher machen. Das angesparte Vermögen soll mit wenig Aufwand angelegt werden. Das Investieren in Unternehmen in unfreien Gesellschaften ist weder einfach noch sicher. Daher macht es wenig Sinn, dass diese Aktien analysiert werden.
  3. Bei Diktaturen kann man sich auf die veröffentlichten Fakten nicht verlassen, weil diese politisch gesteuert werden was die Datengrundlage für die Verwendung der Obermatt Methode beinträchtigt. Falsche Daten haben auch einen Einfluss auf die Aktien in Demokratien. Das Löschen möglicherweise verfälschter Daten kann deshalb die Qualität der Aktienresearch zusätzlich verbessern.

Es gibt aber noch einen wichtigeren, moralischen Grund: Diktaturen verletzen unveräusserliche Persönlichkeitsrechte wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit und die freie Meinungsäusserung, die unabdingbare Voraussetzung für das Zusammenleben unter mündigen Menschen sind; in jeder Gesellschaft. Es macht keinen Sinn, Machtsysteme zu unterstützen, die Menschen und autonome Gesellschaften gefährden. Jede Investition in Unternehmen und Produkte von Diktaturen ist eine Unterstützung dieser Systeme. Aus Interesse an unserer eigenen Freiheit und Menschlichkeit müssen wir auf Konsum und Renditen zweifelhaften Ursprungs verzichten.

Heute werden bei Obermatt fast 9'000 Aktien in 54 Ländern beurteilt. Man findet Research zu allen Aktien in Europa, Indien, Australien, Neuseeland, USA und Kanada sowie ausgewählten Ländern in Asien (Malaysien, Singapur, Taiwan, Japan, Südkorea, und Thailand), Afrika (Israel, Marokko, Südafrika) und Südamerika (Argentinien, Brasilien und Chile) und Steuerparadiesen (Cayman Islands, British Virgin Islands, Niederländische Antillen).

Die Entscheidung des Ausschlusses von Aktien aus Diktaturen hat dazu geführt, dass ein gutes Dutzend der 4’300 Obermatt Nutzer ihr Gratisabo gekündigt haben; ein knappes halbes Prozent. Das ist für uns ein willkommenes Indiz, dass die meisten Obermatt Anleger sichere Märkte bevorzugen, was auch das erklärte Ziel des Obermatt Research Angebots ist.



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