16. August 2018

ETF-Index-Irrtum 2: Vermögensverwalter sind schlechter als Index-Fonds



Können Sie sich an die Kinder aus dem letzten Blog erinnern, die anlässlich eines Charity-Events bei einem 100-Meter-Lauf gegeneinander angetreten sind? Die Gäste konnten ihre Spende auf ein einzelnes Kind oder auf mehrere setzen, während die 10 grössten von diesen – und damit deren Laufzeiten – in einer Gruppe mit dem Namen «Big Kid Index» zusammengefasst worden waren.

Nun sind Sie aufgefordert, eine Auswahl von Kindern zu treffen, die den Big Kid Index schlägt. Konkret: dessen Performance. Ihre Auswahl soll also eine kürzere Durchschnittslaufzeit erzielen als die des Index. Nun gibt es unzählige Möglichkeiten, Untergruppen des Big Kid Index zu bilden, und einige davon werden den Big Kid Index schlagen.

Allerdings kann im Durchschnitt keine Auswahl eine schnellere Laufzeit erreichen als die Gesamtgruppe. Die Kinder können nicht schneller rennen, bloss weil sie in eine bestimmte Gruppe eingeteilt werden. Wenn genügend Gruppen gebildet werden, entsprechen deren Performances, also Durchschnittslaufzeiten, immer jener des Gesamtdurchschnitts.

Das ist auch bei Aktien so: Anleger können als Ganzes den Index nie schlagen, denn die Auswahl von Aktien generiert keine zusätzliche Rendite. Aus diesem Grund ist die gesamte Gruppe der aktiv auswählenden Vermögensverwalter immer gleich gut wie der Index. Nur die Vermögensverwaltungskosten können einen Unterschied machen.

Die niedrigen Kosten sind denn auch der einzige wirkliche Vorteil von Exchange Traded Funds, den an der Börse gehandelten Index-Fonds, auch ETF genannt. Wenn Sie allerdings die Aktien selbst kaufen, dann sind Ihre Kosten noch tiefer als bei den Index-Fonds, denn Sie sparen deren Verwaltungsgebühren.

Weil ETF also nur den Kostenvorteil haben und statistisch anderen Aktien-Gruppen nicht wirklich überlegen sind, stellt sich die Frage, wie gut die Aktienauswahl bei diesen Fonds in der Tat ist. Das besprechen wir nächste Woche in diesem Blog. Bleiben Sie dran!

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