Wir bleiben noch eine weitere Woche bei unserem Blog in Deutschland, denn wir haben gerade unsere neueste SDAX Top 10 Liste veröffentlicht. Unter mehreren großen und besonders großen Unternehmen (nach Obermatt Kriterien), sind wir über einen interessanten Namen gestolpert: Schaeffler.
Schaeffler ist aus mehreren Gründen interessant. Als Autoteilehersteller hätten wir die Aktie auf einem höheren Kursniveau erwartet, aber ihr Obermatt Value-Rang liegt bei 93, womit sie 93 % günstiger ist als alle ihre Konkurrenten. Zudem macht eine kontinuierlich hohe Dividendenrendite das Unternehmen für Dividendenanleger interessant. Aufgrund der internationalen Aktivitäten des Unternehmens möchten wir die Aktie für unsere wöchentliche Auswahl in Betracht zu ziehen.
Auch wenn wir der Meinung sind, dass die Zukunft des Pendelns in einem besseren öffentlichen Nahverkehr für alle liegt, dürfen wir diesen speziellen Industriezweig nicht vergessen: Das Auto ist für die Fortbewegung eines grossen Teils der Welt unerlässlich. Die Umstellung auf Elektro- und Wasserstoffantrieb steht unmittelbar bevor, aber auch für Autos, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, werden noch Teile benötigt. Schaeffler hat jedoch kürzlich angekündigt, wegen der geringeren Nachfrage nach Teilen für Verbrennungsmotoren weltweit bis über 1300 Mitarbeiter zu entlassen. Zum Glück ist das Unternehmen nicht, wie einige seiner Konkurrenten, ausschließlich darauf ausgerichtet, sondern kann sich umstrukturieren und in anderen Bereichen der Produktion wachsen.
PRO: Die folgenden drei Punkte sprechen für einen Kauf:
- Sehr guter Wert: Mit Obermatt Value-Rang 93 ist das Unternehmen 93% günstiger als seine Konkurrenten. Außerdem hohe Dividendenrendite von 7,9%, spiegelt sich im Obermatt Dividendenrendite Rang von 98 wider.
- Die Automobilzulieferer sollten nicht allzu sehr unter dem Übergang zu erneuerbaren Energien leiden. Sie sollten die Produktion mechanischer Teile, die in Elektro- und Wasserstoffautos weiterhin benötigt werden, umstrukturieren und verbessern. Wir glauben, dass Schaeffler in der Lage sein wird, dies in der Zukunft zu tun, indem es in neue Produktionstechnologien und Materialien investiert, wie es das Unternehmen bereits tut - zum Beispiel durch die jüngste Übernahme des Keramikkomponentenherstellers Ceraspin.
- Schaeffler investiert viel in die Erforschung neuer Materialien und Produktionsmethoden, was uns vermuten lässt, dass sie bald bereit sein werden, die Welt der modernen Autoteile in Angriff zu nehmen. Das Unternehmen hat sich bereits neue E-Mobilitätsprojekte im Wert von über 3,2 Milliarden Euro gesichert und baut in Bühl ein neues modernes Werk mit einer Fläche von über 8.000 Quadratmetern. Ein weiteres neues Werk wird gebaut, um die Produktion von Elektromotoren und verschiedenen neuen Autoteilen aus recycelten Materialien aufzunehmen.
KONTRA: Die folgenden drei Punkte sprechen dagegen:
- Schlechte Zukunft für Autos mit Verbrennungsmotor, was sich auch in Entlassungen in den Motorensparten von Schaeffler weltweit widerspiegelt. Unserer Meinung nach bedeutet dies, dass das Unternehmen nicht ganz auf den Übergang vorbereitet war und nicht in der Lage war, seine Mitarbeiter für die neuen Produktionslinien richtig zu schulen, oder nicht in der Lage war, die steigende Nachfrage in anderen Bereichen zu erkennen.
- Obermatt Leverage Rang von 43, was auf der unteren Seite liegt und bedeutet, dass das Unternehmen im Vergleich zu seinen Mitbewerbern mehr Schulden hat.
- Man mag einwenden, dass Personenkraftwagen in der Zukunft keine Chance mehr haben, aber das wird nicht der Fall sein - zumindest nicht in naher Zukunft. Mit der Umstellung auf Autos, die mit erneuerbaren Energien angetrieben werden und keine Emissionen verursachen, werden sie für längere Zeit bestehen bleiben. Laut einer Studie des MIT wird die Autonutzung in Europa bis 2050 um 12 % zurückgehen, selbst wenn man sie umweltfreundlich macht, und dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen.
Unserer Meinung nach überwiegen im Fall von Schaeffler die Vorteile leicht die Nachteile. Das Unternehmen mag mit einer veränderten Nachfrage konfrontiert sein, die es in letzter Zeit nicht erkennen konnte, aber das bedeutet nicht, dass es ihm in Zukunft nicht besser gehen wird. Aus diesem Grund kaufen wir es für das Obermatt Wikifolio.