20. September 2018

Der Obermatt Value-Rang: Nicht blenden lassen!



Wer an der Börse investieren will, muss sich mit den Value-Indikatoren der Wertpapiere auseinandersetzen. Finanzportale wie Reuters stellen diese üblicherweise kostenlos zur Verfügung. Doch diese nackten Indikatoren nützen einem Anleger noch nicht viel. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 sagt noch nicht aus, ob das gut ist oder schlecht, ob man die Aktie also kaufen soll. Erst der Vergleich des Indikators mit jenen anderer Aktien schafft Klarheit.

Obermatt hat deshalb die verschiedenen Value-Indikatoren für 10 000 Firmen analysiert und jeweils im Vergleich zu ähnlichen Anlagemöglichkeiten ausgedrückt – also Roche vs. Novartis und BMW vs. Mercedes. So entsteht für jedes Unternehmen ein Rating in Form eines Rangs: Je besser eine Aktie im Vergleich zu ähnlichen Aktien ist, desto höher ist ihr Rang.

Der Obermatt-Rang ist ein Perzentilrang, das heisst, ein Rang von 100 bedeutet, dass 100 Prozent der ähnlichen Aktien schlechter zu bewerten sind. Der Rang ist einfach zu interpretieren: Ein Rang von 50 ist durchschnittlich, alles darüber überdurchschnittlich, und ein Rang von 90 bedeutet, dass die Aktie besser ist als 90 Prozent aller übrigen.

Bei Obermatt werden vier Kennzahlen in dieser Form berechnet: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis, das Kurs-Umsatz-Verhältnis, das Kurs-Buchwert-Verhältnis und die Dividendenrendite. Diese vier Detailränge werden zu einem Value-Rang konsolidiert, der – wieder von 1 bis 100 – angibt, wie viele der vergleichbaren Aktien einen schlechteren Durchschnitt in ihren Detailrängen haben.

Der Value-Rang ist für den Anleger eine der wichtigsten Orientierungsgrössen, um vorteilhaft bewertete Aktien zu finden. Auf diese Weise werden Sie nicht vom Prestige des Unternehmens und seinen Produkten und Exponenten geblendet. Diese Bewertung nach Glanz, wenn man so will, nennt man den Halo-Effekt (englisch für Heiligenschein). Er führt dazu, dass von einem positiven Aspekt auf die Güte aller übrigen geschlossen wird, im Umfeld von Aktien also von einem guten Produkt auf gute, sprich günstige Wertpapiere. Aber diese können auch teuer sind, wenn das Produkt gut ist – siehe Tesla, Facebook oder Amazon. Diese Firmen haben keine guten Value-Ränge.

Wer sich bei der Auswahl seiner Aktien auf den Value-Rang stützt, unterliegt der Irreführung des Halo-Effektes nicht, sondern konzentriert sich auf Aktien, die auch relativ günstig sind. Wer hingegen bei Tesla und Konsorten dabei sein möchte, berücksichtigt sie beispielsweise anhand ihres Wachstums-Rangs.

Sehen Sie hier im Video, wie der Aktien-Novize Michael Stadler sich vom Halo-Effekt verabschiedet.

Das ganze Gespräch als YouTube Playlist



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