Anders als viele andere Finanzresearch-Unternehmen, kaufen wir bei Obermatt mit unserem eigenen Geld die Aktien, die wir in unseren Beiträgen empfehlen. Wo standen unsere Aktien letztes Jahr? Die folgende Abbildung zeigt den Wert zu Beginn 2018 als blaue Balken und den aktuellen Wert im Januar 2019 als violetten Balken.
Das Ergebnis wirkt zunächst niederschmetternd: Egal welche Währung wir auch betrachten – jede hat derbe Verluste einstecken müssen. Unser Investment in Schweizer Franken ist um ganze 13% gefallen, bei Euro waren es 10%. Das sind fast 50 000 Schweizer Franken Verlust. Hätten wir also nicht investiert, wären wir 50 000 Schweizer Franken reicher.
Sollen wir mit dem Investieren aufhören? Viele Anleger reagieren genau so. Nur ist das wirklich sinnvoll? Nein! Denn wer nach Verlusten aussteigt, dem entgehen auch die Profite aus den guten Jahren. Und wir wissen alle, dass es unmöglich ist nur bei den guten Jahren dabei zu sein.
Natürlich – auch wir bei Obermatt hassen Verluste. Doch wie gehen wir damit um? Die schlichte Antwort: Wir schiessen uns nicht auf die kurzen Perioden ein, in denen uns der Verlust getroffen hat, sondern schauen uns den gesamten Zeitraum unser Investition an.
Mit dieser Perspektive sieht das Ergebnis gleich ganz anders aus. In der zweiten Abbildung ziehen wir alles investierte Geld in unsere Betrachtung ein, also alle unsere vier Investmentperioden. Das waren vier Mal jeweils 100 000 Schweizer Franken bemessen am aktuellen Währungswert. Hochgerechnet also 403 102 Schweizer Franken. Und siehe da: Wir haben mit allen Währungen Gewinn gemacht!
Bei den Schweizer Franken immerhin ein knapper Prozentpunkt. Das ist ein weit weniger dramatisches Ergebnis, als aus der Perspektive von 2018 gesehen. Und betrachten wir nach demselben Prinzip die übrigen Währungen, so wird der Unterschied noch deutlicher: Unser Investment in Euro ist fast um 30% gestiegen, bei Pfund und US-Dollar sogar noch mehr.
Nun mag es aber sein, dass sich bei den gestiegenen Euro, US-Dollar und Pfund manch Schweizer denkt: "Die starken Auslandswährungen sind ja vielleicht gut für ihre jeweiligen Länder, aber schlecht für uns."
Wieder falsch! Sie investieren aus einem bestimmten Grund: Nämlich um das Geld zum späteren Zeitpunkt für Konsum zur Verfügung zu haben. Und dabei sollte es nicht nur in einheimischer Währung vorhanden sein. Vergessen Sie nicht: 50% der Schweizer Wirtschaft beruht auf Importen! Es werden Unmengen an Euro, US-Dollar und anderen Währungen dafür gebraucht.
Zwei Dinge gilt es also bei der Leistungsmessung zu beachten:
1. Beim Investieren immer eine längere Periode in Sicht haben
Je länger Sie Ihr Investment laufen lassen, desto niedriger das Verlustrisiko bezogen auf den gesamten Zeitraum der Investition. Grund dafür sind die Profite und Dividenden. Unternehmen machen Profite und zahlen Dividenden aus. Dies macht Verluste weniger wahrscheinlich.
2. Haben Sie immer auch fremde Währungen im Blick
Aufgrund der engen wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen den Ländern wird nicht nur die einheimische Währung benötigt. Wenn Sie Geld in anderen Währungen machen, ist dies auch ein guter Indikator für langfristige Gewinne.